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Messung und Bewertung

Klimabeanspruchungen, wie Hitze, Kälte, Nässe und Zugluft am Arbeitsplatz gehören zu den Gefährdungen durch Bedingungen in der Arbeitsumgebung.

Die grundsätzlichen Pflichten des Arbeitgebers zur Beurteilung möglicher Gefährdungen durch klimatische Gegebenheiten und das Ergreifen von erforderlichen Maßnahmen zum Gesundheitsschutz sind lt. folgenden Schriften zu beachten:

  • im Arbeitsschutzgesetz von 1996, zweiter Abschnitt „Grundpflichten des Arbeitgebers
  • in der Arbeitsstättenverordnung nach § 3 „Gefährdungsbeurteilung“ im Anhang Anforderungen und Maßnahmen für Arbeitsstätten nach §3 Abs. 1
  • in den Technischen Regeln für Arbeitsstätten ASR A3.5 „Raumtemperatur“ und ASR A3.6 „Lüftung“
  • in der DGUV Information 215-510 „Beurteilung des Raumklimas“

Die zulässige Wärmebelastung von Arbeitnehmern hängt insbesondere von folgenden Parametern ab:

  • der körperlichen Tätigkeit (Arbeitsschwere)
  • der Expositionszeit
  • dem Akklimatisationsgrad
  • der Bekleidung
  • und dem Umgebungsklima

Die genaue Analyse der Wirkung des Umgebungsklimas auf die Wärmebelastung setzt die Kenntnis folgender vier Klimagrundgrößen voraus:

  • Lufttemperatur (Konvektionstemperatur, Trockentemperatur)
  • mittlere Strahlungstemperatur
  • Luftgeschwindigkeit
  • Luftfeuchte

Die außerordentliche Vielfalt möglicher Kombinationen der Einflussgrößen des Klimas er­schwert einen Vergleich und eine Bewertung von Klimawirkungen auf den Menschen. Eine umfassende Bewertung der Wirkung des Klimas erfolgt deshalb auch durch die Messung von Größen, die von diesen Klimagrundgrößen abgeleitet sind, d. h. durch Kombination reduziert man die Klimagrundgrößen auf einen Klimasummenwert. Es handelt sich hierbei um so genannte „Summenklimamaße“.

Das Summenklimamaß WBGT-Index (wet bulb globe temperature) stellt eine Kombination der mit folgenden Messfühlern ermittelten Temperaturen dar:

  • natürlich belüftetes befeuchtetes Thermometer
  • Globethermometer (Schwarzkugelthermometer)
  • strahlungsgeschütztes Thermometer (bei Messungen außerhalb von Gebäuden mit Einwirkung von Sonneneinstrahlung)

Das Verfahren zur Ermittlung der Wärmebelastung anhand des WBGT-Index setzt die Messung dieser Größen und Berechnung von Mittelwerten unter Berücksichtigung räumlicher und zeitlicher Schwankungen voraus.

Die so gesammelten und verrechneten Daten werden mit Richtwerten verglichen, bei
deren Einhaltung eine gesundheitliche Beeinträchtigung von Arbeitnehmern ausgeschlossen werden kann.

Das Verfahren zur Messung und Bewertung des Umgebungsklimas ist festgelegt in der DIN EN ISO 7243 – „Ergonomie der thermischen Umgebung – Ermittlung der Wärmebelastung durch den WBGT-Index (wet bulb globe temperature)“

Dieses WBGT-Messverfahren ist besonders geeignet für die Ermittlung der Klimabean­spruchung

  • beim Vorhandensein von Wärmestrahlung
  • im Erträglichkeitsbereich mit zeitlich unbegrenzter bzw. begrenzter Tolerierbarkeit
  • zur Vermeidung von hitzebedingten Gesundheitsgefährdungen
  • zur Feststellung der zulässigen Höchstdauer der Einsatzzeit und erforderlichen Erholzeit an Hitzearbeitsplätzen

Neben der Durchführung und Bewertung von Klimamessungen nach DIN EN ISO 7243 (WBGT-Index) umfasst das Portfolio der LGA Immissions- und Arbeitsschutz GmbH auch folgende „klassische“ Klimaermittlungsverfahren:

  • Klimamessungen für das NET- bzw. CNET-Summenklimamaß (Normal-Effektivtemperatur)
  • Messungen und Bewertung des Klimas im Erträglichkeitsbereich
  • Messung und Bewertung des Klimas im Behaglichkeitsbereich einschließlich des Zugluftrisikos sowie der Kohlendioxidkonzentration als Leitkomponente für die Luftqualitätsbeeinträchtigung durch anwesende Personen

Die Lufttemperatur (Konvektionstemperatur) sowie relative Luftfeuchtigkeit können als Langzeitmessungen über mehrere Wochen durchgeführt werden. Dadurch werden technologische und meteorologische Einflüsse auf die Raumlufttemperatur zuverlässiger erkannt und anhand der ASR A3.5 „Raumtemperatur“ bewertet.

Wir beraten Sie gerne!